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Auf dem Glindower See


Geländedarstellung: © 1998 Microsoft (Encarta)
[Do, 13. Juli 2006]

Ein weiterer Urlaubsmorgen mit Wetter wie aus dem Bilderbuch begrüßt uns und lädt uns zur letzten Paddeltour unseres Urlaubs ein. Auf mein Betreiben hin bereiten wir uns nach dem Frühstück auf eine Rundfahrt auf dem Glindower See vor. Es wird für einige Zeit die letzte Gelegenheit sein, unser Faltboot auszufahren.

Wir starten abermals von den nahe gelegenen Ruderstegen, nur dass wir uns diesmal am Hafen des Campingplatzes rechts halten, um auf den See zu gelangen. Sehr groß ist dieser nicht und wir werden uns Mühe geben müssen, langsam genug zu paddeln, um nicht allzu früh mit unserer Tour am Ende zu sein. Doch wir haben vorgesorgt. In unserem Tagesgepäck befindet sich Kerstin Ekmans "Die Totenglocke", ein Kriminalroman, den wir während der letzten Tage und vor allem Abende gemeinsam zu lesen begonnen haben. Nun lese ich Kordula aus dem Buch vor, während sie uns in gemächlichem Tempo über den See steuert. Dabei halten wir zunächst auf eine kleine Insel zu, die wir an unseren Abenden vom Badestrand aus schon gesehen haben. Um dort ein nettes Päuschen einzulegen, ist aber bereits etwas zu rummelig dort. Ein paar Nacktbader haben sich mit ihrn Yachten dort eingenistet, und denen wollen wir nun nicht unbedingt zu nahe auf die Pelle rücken.

In gemächlichem Tempo arbeiten wir uns am westlichen Ufer des Sees entlang naach Norden voran, immer wieder nach einem netten Plätzchen Ausschau haltend, wo wir unsere mitgebrachten Badesachen benutzen können. Doch außer einem Bootssteg, der zu einer einladend wirkenden kleinen Gaststätte zu gehören scheint, für die es aber noch viel zu früh am Tag ist, entdecken wir nichts, was uns anspricht. Als wir schließlich den nördlichsten Abschnitt des Sees passiert haben und an seiner Ostseite schon wieder südwärts driften, nutze ich einfach eine der zahlreichen seichten Stellen in Ufernähe zum Aussteigen. Wir baden also auf "offener See", wenn man es so bezeichnen will. Für unser Boot finden wir einen schweren Stein, den wir mit unserer Bootsleine umwickeln, womit wir einen Anker haben.

Als wir vom Baden genug haben, stellt sich auch schon wieder der erste Hunger ein. Wir beschließen, zum nahen Campingplatz zurück zu paddeln, und dort eines unserer Campinggerichte zu köcheln. Eventuell wollen wir am Nachmittag noch einmal in See stechen. Also binden wir Lisa an dem Rudersteg bei unserem Campingbungalow fest. Bald darauf verdrücken wir auf unserer Terasse Erbseneintopf mit Wursteinlage.

Nach dem Mittagessen können wir uns dann doch nicht zu einem nochmaligen Ausflug mit dem Boot aufraffen. Also holen wir es an dem Anlegesteg, wo wir es geparkt haben, aus dem Wasser und gehen statt dessen anschließend zum Badestrand. Noch während wir unsere Schwimmrunden drehen, bilden sich am westlichen Firmament die ersten dunklen Gewitterwolken. Als wir das Wasser wieder verlassen, ist die Sonne verschwunden und der Wind steigert sich allmählich in den Orkanbereich. Erstes Donnergrollen und Blitze kündigen das Unheil an. Der Weg zu unserem Bungalow wird uns lang, und wir glauben schon gar nicht mehr daran, ihn vor dem ersten Wolkenbruch zu erreichen. Doch wir schaffen es. Kurz darauf jagt die Gewitterfront über den Platz, schüttelt die Bäume durch und treibt auch die letzten hartnäckigen Grillfans, deren verzweifeltes Treiben wir aus unserem Bungalow heraus beobachten, in ihre Unterkunft.

Als der Sturm schließlich vorüber ist, gehen wir zu dem Biergarten in Badestrandnähe. Hier ist zwar alles triefend nass, doch das soll uns nicht daran hindern, es uns hier gemütlich zu machen, Werderaner Kirschbier zu probieren, sowie Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei bzw. die Riesencurrywurst mit Pommes zu verdrücken, ehe wir in der Abenddämmerung zu unserem Bungalow zurückkehren.

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