Irgendwann nach 9.00 Uhr fahren wir los. Den größten Teil unserer Ausrüstung haben wir am Vortag im Auto
verstaut, so dass wir an diesem Morgen nur noch ein paar Taschen und den unvermeidlichen Kleinkram
nach unten zu schleppen haben. Die Sonne sorgt bereits frühzeitig für hochsommerliche Temperaturen, und
wir freuen uns an unserer Klimaanlage. Während wir zunächst auf die A45 und später auf die A2 wechseln,
um nacheinander Kurs auf Bielefeld, Hannover und Magdeburg zu nehmen, lassen wir uns von einem
Hörbuch berieseln &mdash "Bitteres Geheimnis" von Barbara Wood. Hinter Magdeburg verlassen wir die Autobahn, um
eine größere Rast einzulegen. Wir gelangen in das kleine Städtchen Burg, wo wir unser Auto abstellen,
und uns auf Nahrungsmittelsuche begeben. Angetrieben von einem deftigen Regenschauer flüchten wir uns
in ein rustikal aufgemachtes Restaurant in der Fußgängerzone, wo für gerade mal drei Euro ein leckerer
Mittagstisch angeboten wird. Ich wähle die Krautroulade mit Kartoffeln, Kordula entscheidet sich für den
Hackbraten.
Als wir fertig sind, hat sich der Regen einigermaßen verzogen. Wir bummeln ein wenig durch die Geschäfte,
erstehen ein paar Postkarten und kehren zu unserm Auto zurück. Unser Weg führt uns auf die A10, südlich
an Berlin vorbei, und schließlich über die A13 in Richtung Spreewald. Irgendwann nach 16.00 Uhr verlassen
wir bei Lübben die Autobahn — mindestens eine Ausfahrt zu früh &mdash, um uns anschließend über
die Landstraße bis nach Lübbenau durchzuschlagen.
Zehn Jahre ist es her, dass ich hier ein paar Tage Urlaub verbracht habe, doch ich erkenne im Grunde
nichts wieder. Nach kurzer Suche finden wir den
Campingplatz am Schloss
und melden uns an der Rezeption an,
wo wir gleich die Brötchen für den nächsten Morgen in Bestellung geben können. Auf Nachfrage bekommen wir
einen Park- und Zeltplatz in der Nähe eines Bootsanlegesteges zugewiesen. Das erste, was wir sehen, als wir
dort ankommen, sind die Klepper-Faltboote unserer Nachbarn. Tatsächlich wimmelt es hier nur so von diesen
Dingern. Wir werden hier also keine Exoten sein. Unter einem schattigen Baum am Ende des uns zugewiesenen
Rasen-Sand-Platzes lassen wir uns nieder und bauen in aller Ruhe unser Zelt auf. Danach ist Lisa, unser Boot,
an der Reihe.
Wir sortieren unser Gepäck, lassen im Auto, was wir nicht zum Campen brauchen, und machen uns
schließlich für einen Erkundungsgang in die Stadt bereit. Der führt uns durch den Schlosspark, über den Marktplatz
und schließlich bis zum Alten Hafen, wo wir einen idyllisch gelegenen Biergarten entdecken, in dem wir erstmals
in diesem Urlaub Spreewaldgurken probieren. Wieder am Zelt, ist der Auftakt zu unserer diesjährigen
Sommerurlaubs-Kniffelmeisterschaft angesagt, bevor wir uns erstmals seit langem wieder in unsere Schlafsäcke
kuscheln können.